UN-Nachhaltigkeitsziele

Die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) im Kontext des Energieseminars an der TU Berlin

Bildung für Nachhaltige Entwicklung -BNE-

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) der Vereinten Nationen bilden einen globalen Rahmen für Zukunftsgestaltung. Sie zielen auf ein Leben in Würde, innerhalb planetarer Grenzen – und sprechen explizit auch Bildungsinstitutionen, Forschung und Zivilgesellschaft an. Das Energieseminar, mittels unserer Projektlehre, möchte einen Beitrag zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung der UNESCO leisten. Von den 17 Nachhaltigkeitszielen, die miteinenader verwoben sind und sich gegenseitig bedingen, sind einzelne besonders für unsere Arbeit relevant.

Mit unserem Lehrformat vermitteln wir einen ganzheitlichen Ansatz für nachaltige Entwicklung, indem wir Studierende und auf einer interdisziplinären Basis zusammenbringen und Projekte im Themenbereich Nachhaltigkeit, (Erneuerbare) Energien, Umwelt und Gesellschaft möglichst facettenreich bearbeitet werden.

Wir thematisieren Herausforderungen und Zielkonflikte in der Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele. Unser politisches Selbstverständnis geht davon aus, dass unnachhaltige Entwicklungen, sowie Umweltbelastungen durch (globale) Ungleichheiten bedingt sind und auch als solche angegangen werden müssen. Technische Lösungen, wie Energiesysteme oder Umwelttechnologien werden in einen gesellschaftlichen Zusammenhang gesetzt und durch interdisziplinäre Zusammenarbeit kritisch auf den Prüfstand der nachhaltigen Entwicklung gestellt.

Mit den Praxisprojekten gehen wir gezielt Kooperationen mit außer-universitären Institutionen oder Einrichtungen ein, um auch transdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern. Das Lehrkonzept des Energieseminars beinhaltet zudem inhaltliche Themenbausteine zu den Themen Genderdiskriminierung und Antirassismus, um für strukturelle Diskriminierungen zu sensibilisieren.

Als Energieseminar möchten wir neben dem Lehrformat durch den von uns initiierten und begleiteten Projekten im Rahmen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung zur Erreichung der UN- Ziele für nachhaltige Entwicklung beitragen. Unser Ansatz beachtet den Beutelsbacher Konsens, d.h. unser Bildungsansatz zielt darauf ab, nicht zu indoktrinieren und kontroverse Positionen darzustellen. Anhand unserer Projekte möchten wir zeigen, wie diese globalen Ziele durch lokale und aktuelle experimentelle Praxisprojekte konkretisiert werden können:

Lehm – alter Baustoff mit Zukunft – Jugendliche und Kinder Bauen mit lokalen, regenerativen Materialien

  • Relevante SDGs:
    SDG 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden)
    SDG 12 (Nachhaltiger Konsum und Produktion)
    SDG 13 (Klimaschutz)

Das Lehmprojekt erprobt alternative, kreislaufgerechte Baumethoden im urbanen Raum. Der Einsatz von Lehm als lokales, wiederverwendbares und CO₂-armes Baumaterial steht exemplarisch für eine ressourcenschonende und sozial eingebettete Bauweise. Damit leistet das Projekt einen aktiven Beitrag zur ökologischen Bauwende – und macht Baukultur wieder gemeinschaftlich und für Kinder und Jugendliche erfahrbar.

Food System Change 3 – Ernährung neu denken und gestalten

  • Relevante SDGs:
    SDG 2 (Kein Hunger),
    SDG 12 (Nachhaltiger Konsum),
    SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen),
    SDG 13 (Klimaschutz)

Das Projekt setzt sich sowohl theoretisch als auch praktisch mit der nachhaltigen Transformation des industriellen Ernährungssystes auseinander – von gemeinschaftlichem Gärtnern über Vermeidung von Lebensmittelverschwendung bis hin zu regionalen Wertschöpfungsketten. Es verdeutlicht die enge Verbindung zwischen Ernährung, Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit – und lässt diese durch die Kooperation mit einem Ernährungssouveränitätsprojekt in Brandenburg praktisch erlebbar werden.

Communities – Gemeinsames Handeln und soziale Energie

  • Relevante SDGs:
    SDG 10 (Weniger Ungleichheiten),
    SDG 11 (Nachhaltige Städte),

  • Im Fokus steht die Frage: Wie organisieren sich Menschen gemeinschaftlich, um Ressourcen zu teilen, Wissen zu verbreiten und nachhaltige Lösungen zu schaffen? Communities wie Energiegenossenschaften oder urbane Nachbarschaftsinitiativen tragen entscheidend zur sozial-ökologischen Transformation bei – bottom-up, inklusiv und resilient.

FLINTA Repair Café – Technik, Fürsorge und Empowerment*

  • Relevante SDGs:
    SDG 5 (Geschlechtergleichheit),
    SDG 12 (Kreislaufwirtschaft),
    SDG 10 (Weniger Ungleichheiten)
  • SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz)

Das FLINTA* Repair Café stellt nicht nur Konsumkritik und Reparaturwissen in den Mittelpunkt – es schafft vor allem einen Raum für selbstbestimmte technische Praxis abseits männlich dominierter Räume. Damit wird ein intersektionaler Zugang zu Technik gefördert, der Geschlechtergerechtigkeit, Bildung und ökologische Verantwortung zusammendenkt.

Fazit

Die Projekte des Energieseminars zeigen: Nachhaltigkeit ist keine rein technische Frage, sondern ein vielschichtiger kultureller, sozialer und politischer Prozess. Die SDGs dienen dabei nicht nur als Zielmarken, sondern auch als gemeinsame Sprache und Orientierung für eine gerechtere Zukunft, die mit in unser Bildungskonzept mit einfließen. Das Energieseminar leistet mit diesen Projekten einen wichtigen Beitrag zur BNE und zur „transformativen Hochschule“ , aber auch über die Hochschule hinaus – forschend, lehrend und handelnd zugleich.

Diese Website ist nicht von der UN zertifiziert. Alle Daten, Bilder und Icons von den Nachhaltigkeitszielen sind nicht Teil einer campagne, sondern von den autorisierten Presskits der UN SDG entnommen. Sie sollen darauf hinweisen, dass wir um die Wichtigkeit dieser wissen.