Labor der Visionär_innen
„Alles, was ein Mensch sich vorstellen kann, werden andere Menschen verwirklichen können“ (Jules Verne) Die Idee von heute ist die Realität von morgen…wenn sie visionär genug ist! Von der Forschung zur Fiktion und wieder zurück – so in etwa stünde es auf den Fahnen unseres Projektes. In den Fußstapfen Jules Vernes und Co wollen wir in den Laboren von heute Ideen aufspüren und ins übermorgen projezieren. „Die Kunst kann konkret helfen, die Wissenschaft zu gestalten(…)“ (Ernst Peter Fischer) Wissenschaft und Kunst laufen nicht parallel, sondern geben sich gegenseitig Impulse. Im Labor der Visionär_innen wollen wir diese wechselseitige Inspiration erleben. In der Rolle von Forscher_innen suchen wir nach wissenschaftlichen Innovationen: Schon mal etwas von parasitären Wurzelbatterien, Schallkraftwerken oder Regentropfenenergie gehört? Davon inspiriert, wollen wir in der Rolle von Künstler_innen diese realen Ansätze fiktional, aber mit den Füßen auf dem Boden der Wirklichkeit weiterdenken. Wir werden an der Grenze zur Utopie forschen oder den Alltag von morgen erfinden. In einem Semester um die Forschungswelt! Keine Vorkenntnisse erforderlich! Wir freuen uns! Zukunft Ahoi! „Obgleich ich erfinde und erdichte, bleibe ich doch stets auf dem Boden der Wahrheit. Immer wird ein Zeitpunkt kommen, wo die Schöpfungen der Wissenschaft die der Einbildungskraft noch weit übertreffen“
(Jules Verne)
Agrarsyndikat Europa
Wer hat eigentlich mein Tischchen gedeckt? Wer hat mein Becherchen gefüllt?… und wer mein Schnitzelchen gebraten? Wer hat an meinen Grundwasserreserven gezapft? Wer hat meinen See eutrophiert? Wer hat meinen heimischen Markt mit Billigexporten überschwemmt und mir so die Lebengrundlage entzogen? Und wer die Pestizide rumgespritzt?
Ungefähr 30% des gesamten EU-Haushaltes entfalten derzeit ihre Düngewirkung auf ca. 179 MillionenHektar landwirtschaftlich genutzter Fläche – sind 40% Europas und ganz schön viel. Manches wird subventioniert und manches nicht. Warum? Einiges (teuer) exportiert und anders (billig) importiert. Warum? Landwirt_innen produzieren die Grundlage unseres Lebens, aber können eigentlich selbst nicht mehr davon leben. Aber was verursachen all die helfenden Subventionen?
Das Agrar-Polit-System der EU soll sich unter unseren Blicken krümmen und in alle Einzelteile zerfallen.
Warum gibt es überhaupt eine (einheitliche) Agrarpolitik? Wer macht die eigentlich und welche Meinungen und Zielsetzungen stehen dabei im Vordergrund?
Es soll hier nicht (nur) um Gesetze gehen, sondern auch um grundlegende Fragen zu den sozialen, ökonomischen und ökologischen Folgen unserer derzeitigen Wirtschaftsformen. Die Zusammenhänge zwischen riesigen Erträgen, unfruchtbaren Böden, Nahrungsmittelpreisen und Hunger in Ländern des globalen Südens könnten uns also interessieren. Und wer von der Politik eigentlich profitiert. Dabei ist nicht ein einfaches ‚gut‘ und ‚böse‘ unser Ziel, sondern vielmehr ein Verstehen der Strukturen, den Interessen dahinter und den (logischen) Konsequenzen diesen Handelns. Und ob es Konzepte gibt die wir dem entgegen stellen können.
Aber eure Interessen und Zielstellungen gestalten das Projekt! Denn nicht nur diesen sondern vielmehr euren Fragen und Ideen wollen wir dieses Semester nachgehen. Hoffentlich mit Happy End – das muss ja kein Prinz sein, sondern könnte zur Abwechslung auch mal gedeckter Tisch für alle sein. Oder zumindest eine Idee davon.
Smart Grid
Der Wandel unserer Energieversorgung hin zu klimafreundlicheren Alternativen erfordert eine neue Flexibilität der Stromversorgung. Zur Zeit verbrauchen wir Strom wann, wie und wo wir wollen. Dies wird ermöglicht durch die Steuerung der Stromerzeugung fürs Gesamtnetz an zentraler Stelle. Ein Smart Grid soll helfen den Verbrauch besser mit vielfältigen – zum aktuellen Zeitpunkt vorhandenen Energiequellen abzustimmen. Vor allem fluktuierende Energieträger wie Wind und Photovoltaik können so besser integriert werden.
Es soll ein großes Kommunikationsnetzwerk zwischen Stromerzeugern, Energiespeichern und Verbrauchern entstehen. Dabei kommuniziert die Waschmaschine mit dem Stromzähler, dieser mit der Solaranlage auf dem Dach und dem Elektroauto in der Garage und alles wiederrum mit dem Rest vom Stromnetz. Elektroauto und andere Geräte sollen als Energiespeicher eingesetzt werden, die je nach Bedarf Strom ins Netz einspeisen oder ihre Speicher aufladen. Durch diese Abstimmung aller Komponenten soll sogar Strom gespart werden.
So bietet das Smart Grid scheinbar die Lösung für fast alle Probleme der Energiewende. Doch wie soll das genau funktionieren und was bedeutet das Ganze eigentlich für den Einzelnen / die Einzelne – technisch, politisch, privat?
La Isla Bonita – Eine Insel in Berlin
Wer Wind und Sonne erntet und auf diese Weise Strom für den Eigenbedarf produziert, ist unabhängig vom öffentlichen Stromnetz, der Kernenergie und den großen Energieversorgern. Alles was Mensch dazu braucht, ist eine eigene Insel! Vor ein paar Semestern wurde auf dem KT-Gebäude der TU, über den Dächern von Berlin, ein solche, sogenannte, Insel-Anlage Installiert. Sie besteht aus Photovoltaikmodulen, einem Windrad, Batterien und einigen weiteren Geräten, deren Zusammenspiel es ermöglicht, Wind und Sonne zur Stromversorgung zu nutzen. Sind alle Komponenten eines solchen Systems, sowie Stromproduktion und -verbrauch auf einander abgestimmt, kann eine durchgehende Stromversorgung gewährleistet werden. Gemeinsam mit euch wollen wir verstehen, wie die Anlage funktioniert und welche Aufgaben den einzelnen Komponenten übernehmen. Das erarbeitete Wissen soll gleich angewandt und auf den Prüfstand gestellt werden, indem wir uns daran machen, die kleine Anlage zu warten und gegebenenfalls zu reparieren.
Nachdem wir den Stromlieferanten vom Dach kennengelernt und verstanden haben, wird es ernst: Schraubendreher und Multimeter werden gegen Bleistift und Zeichenblock getauscht und die Vokabeln „Stromstärke“ und „Spannung“ weichen „Ästhetik“ und „Didaktik“. Nachdem in den vergangen Semestern etliche Meter Kabel und Messleitungen verlegt wurden und immer wieder hie und da etwas angeschraubt wurde, ist es an der Zeit dieses Technik-Puzzel für „Außenstehende“ zugänglich und auch erfahrbar zu machen. Die Art und Weise, in der dies geschehen wird, hängt von euch und euren Ideen ab!
Juxirkus – Wärme fürs Zirkuszelt
In Berlin da steht ein Zirkuszelt – und verbraucht leider tausende Liter Heizöl. Was können wir tun, damit die Kinder und Jugendlichen im Juxirkus nicht frieren müssen, ohne dabei dem Klima einzuheizen? Low-Tec, alternative Dämmung, neue Heizung? In Praxis oder Theorie, Hereinspaziert, Hereinspaziert!