WiSe 17/18

Wintersemester 2017/18

Für alle Projekte gilt: Am Freitag, den 20.10.2017, findet begleitend zu den Projekten von 14.00- 19.00 Uhr der Methodentag statt, der für Teilnehmende aller Projekte ein Pflichttermin ist.

Let’s Lastenbike – Planen, Bauen, Fahrradfahren!

Um große und schwere Gegenstände zu transportieren, benötigt man ein Auto. Oder doch nicht? Immer häufiger sieht man eine Alternative im Stadtverkehr: die Lastenräder. Sie verteilen Post und Pakete, liefern Lebensmittel aus oder werden von Privatpersonen genutzt, um alles von Kindern bis hin zu schweren Einkäufen zu transportieren. Dabei sind sie leise und emissionsfrei und vielleicht gar nicht so schwierig zu bauen…
Ein Lastenrad selbst zu planen und zu bauen ist unser Ziel in diesem praktischen Projekt. Hierfür werden wir uns auch mit der Theorie dahinter beschäftigen: Longjohn oder Longtail – welche verschiedenen Bauformen sind möglich und wo liegen die Vor- und Nachteile? Welche Initiativen zum Thema Lastenrad gibt es, und welche Auswirkungen haben neue Logistikkonzepte auf unser Stadtbild?
Beim Bau des Rades in den TU-Werkstätten oder anderen freien Werkstätten werden wir uns gegenseitig handwerkliche Fertigkeiten vermitteln. Wir werden schrauben, schweißen, vielleicht sogar nach eigener Konstruktion? So werden wir am Ende des Semesters neben einem funktionierenden Lastenrad auch eine Menge an Wissenszuwachs haben.

Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich! Es handelt sich bei uns explizit um ein Frauen*projekt für Teilnehmerinnen aller Fachrichtungen. Auch wenn du vorher noch nie einen Schraubenschlüssel angefasst hast, solange du Interesse an dem Thema und Lust auf Bauen mitbringst bist du herzlich willkommen.
Neben der inhaltlichen Wissensvermittlung kannst du dir in diesem selbstorganisierten Projekt auch viele methodische Techniken aneignen, die dir in deiner beruflichen Zukunft weiterhelfen werden.

Danach soll das Lastenrad für euch und Andere zum Ausleihen bereitstehen – der nächste Umzug kommt bestimmt!

Das Projekt findet wöchentlich ab dem 26.10. am Donnerstag von 10-13Uhr im Raum MAR 0.017 statt.

Erster Termin ist der obligatorische Methodentag! Treffpunkt ist Freitag der 20.10. um 14Uhr im Raum MA 549.

Da dies ein Frauen*projekt ist, ist anzumerken, dass an diesem Tag nicht nur Frauen* anwesend sind. Sollte es diesbezüglich zu Problemen kommen sollte Rücksprache mit uns gehalten werden. Schreibt uns einfach eine E-Mail 🙂

lasti[ät]energieseminar.de

Sophia & Beate

Klimawandel und Flucht

Immer häufiger hört man wie Erdbeben oder andere Katastrophen ganze Regionen in Schutt und Asche legen. Auch der Hurricane ‚Irma‘ hat Spuren der Verwüstung in Teilen der Karibik und Florida hinterlassen. Hat das aber für beide Regionen die gleichen Konsequenzen? Wo treiben Naturkatastrophen die Menschen zur Flucht und wo können sich die Menschen an die Veränderungen anpassen? Die Folgen des Klimawandels gehören mit zur größten globalen Fluchtursache und dennoch gibt es auf UN-Ebene nicht einmal eine Definition für Klima-Geflüchtete, geschweige denn Schutzrechte für sie. Um das multikausale Phänomen Klima-Wandel-Flucht besser zu verstehen, wollen wir uns speziell auch damit beschäftigen, wer Klima-Geflüchtet sind und was diese zu berichten haben. Wenn du dich mit ökonomischen und politischen Zusammenhängen von globalen Umweltveränderungen und Flucht sowie mit Perspektiven von Geflüchteten auseinandersetzten willst, dann komm bei uns im Projekt vorbei!

Wir wollen uns dieses Semester nicht nur mit dem Thema beschäftigen, sondern am Ende auch durch eine selbst gemachte Ausstellung anderen das Thema näher bringen und Aufmerksamkeit auf eine vernachlässigte öffentliche Debatte richten.

Wie immer gilt in unseren Projekten, dass du nicht als Expert*in zu uns kommen musst,  sondern das wir alle Personen unabhängig von ihren Fachkenntnissen und Studienhintergrund willkommen heißen. Wir freuen uns darauf mit dir das Thema in einer diversen Gruppe zu erarbeiten.

Das Projekt findet wöchentlich ab dem 26.10. am Donnerstag von 11-14Uhr im Raum MAR 0.010 statt.

Erster Termin ist der obligatorische Methodentag! Treffpunkt ist Freitag der 20.10. um 14Uhr im Raum MA 550.

klimawandel[ät]energieseminar.de

Leon & Sophie

Insel Fitness – caution, electrifying! –

Es gibt viel zu tun – die Inselanlage auf dem Dach des KT-Gebäudes muss fit gemacht werden.

Aber was ist eigentlich eine Inselanlage? Zunächst ist sie ein Zusammenschluss aus mehreren Energieerzeugern, die ein Stromnetz autonom versorgen. Dafür sind Speicher notwendig und viele weitere Komponenten. Welche genau und wie so eine Anlage funktioniert klären wir natürlich gemeinsam im Seminar.

>Viel wurde schon gemacht aber viel ist noch zu tun!
Unsere Inselanlage besteht aus vier Sonnenkollektoren und einer Kleinstwindkraftanlage. An sich sollte die Inselanlage unsere Bürorechner im Energieseminar mit Strom versorgen, aber die Windkraftanlage speist keinen Strom mehr ein, der Schaltschrank entspricht nicht den Sicherheitsstandards, die Batterie entleert sich über Nacht, im Büro ist nur ein Rechner ans Netz angeschlossen, die Solarpaneele sind nicht beschwert und drohen abzuheben….

Es gibt ein gutes Fundament, um darauf aufzubauen, aber am Ende des Semesters soll die Inselanlage richtig was hergeben. Wer weiß, vielleicht wollen wir sie sogar erweitern und noch ein paar Watt oben drauf packen?!

Am Ende des Semesters wollen wir grundlegend verstanden haben, wie eine Solaranlage verkabelt und verschaltet wird, wie Windkraftanlagen gemeinsam mit Solarpaneelen Strom in ein Netz einspeisen können und wie der Ertrag einer Solaranlage, bzw. einer Windkraftanlage berechnet werden kann.

Dafür werden wir uns hierarchiearm und selbstorganisiert im Seminar treffen und den Projektablauf gemeinsam festlegen. Alles, was wir lernen wollen, werden wir uns gegenseitig vermitteln. Inwieweit das Energieseminar regenerativ elektrifiziert wird, hängt von euch ab! Let’s do this!

Das Projekt findet wöchentlich ab dem 25.10. am Mittwoch von 9-12Uhr im Raum MAR 0.015 statt.

Erster Termin ist der obligatorische Methodentag! Treffpunkt ist Freitag der 20.10. um 14Uhr im Raum MA 642.

fitness[ät]energieseminar.de

Maike & Maik

Tiny Houses – alternatives Wohnen diskutieren

Kannst du dir vorstellen, auf 11 m² zu wohnen?

Zum Vergleich: 2016 betrug die durchschnittliche Wohnfläche in Deutschland 47 m² pro Person, 1987 waren es noch 36 m² pro Person [1]. Die Tendenz „Größer ist besser“ ist auch in anderen Ländern wie etwa den USA erkennbar. Dort ist die durchschnittliche Wohnfläche eines neugebauten Einfamilienhauses von 1973 bis 2010 von 142 m² auf 202 m² angestiegen [2].

Als Reaktion auf diesen Trend entwickelte sich jedoch eine gegenläufige Bewegung, die ein „Gesundschrumpfen“ propagiert. Gerade seit der Finanz- und Wohnungskrise 2008 gewinnt das sogenannte „Small House Movement“ besonders in den USA mehr Anhänger. Dem zugute kommt, dass Strukturen unter einer Fläche von 11 m² dort keine Baugenehmigung benötigen. Doch auch in Deutschland wächst das Interesse an dieser Wohnform. Befürworter*innen der kleinen Häuser argumentieren nicht nur, dass sich der ökologische Fußabdruck und persönliche finanzielle Belastungen durch diesen Lebensstil reduzieren lassen, sondern auch, dass durch den Verzicht auf Überflüssiges ein glücklicheres Leben erreicht werden kann.
Doch was steckt wirklich hinter der Fassade? Sind kleine Häuser nun wichtiger Teil einer ökologischen Bewegung, Zeichen für geringeren materiellen Wohlstand oder nur eine Modeerscheinung? Und wie schlägt sich ein 20 m²-David gegen einen 20-stöckigen Goliath? Wir wollen uns kritisch mit dem Thema „Tiny Houses“ befassen und dabei ihren Nutzen und ihre Grenzen erkennen. Dazu wollen wir eigene Fragen stellen und die Fähigkeiten zu deren Beantwortung erlernen. Schwerpunkte liegen also auf deinen persönlichen Interessen und deiner Kreativität.
Im Spannungsfeld von Lebensphilosophie, Architektur, Energieeffizienz und Stadtentwicklung wollen wir uns mit Aspekten wie Ökobilanzierung, alternativem Bauen und der Bewertung sozialer und ökonomischer Faktoren auseinandersetzen.
Wir wollen dazu recherchieren und Projekte in und um Berlin besuchen.
Am des Semesters wollen wir das Gelernte und die Antworten auf unsere Fragen öffentlich präsentieren.

Das Projekt findet wöchentlich ab dem 23.10. am Montag von 13-16Uhr im Raum MAR 4.062 statt.

Erster Termin ist der obligatorische Methodentag! Treffpunkt ist Freitag der 20.10. um 14Uhr im Raum MA 650.

tiny[ät]energieseminar.de

Armin & Anne

[1]Statistisches Bundesamt

[2] United States Census Bureau

Power-to-Gas: mit Wasserstoff in die Zukunft

Seit vielen Jahren schwirrt der Begriff Power to Gas durch die Atmosphäre unserer Energiewelt. Aber was steckt dahinter? Wenn zu viel Wind weht und die Sonne viel scheint produzieren Erneuerbare Energien Strom den wir in dem Moment nicht verwenden können. Damit aber der überschüssige Strom nicht verloren geht und wir ihn später nutzen können, z.B. nachts, wird er mit Hilfe dieser Technologie in Wasserstoff umgewandelt und somit speicherbar gemacht. Neben ortsgebundenen Pumpspeicherkraftwerken stellen also Power-To-Gas Anlagen die vielversprechendste Möglichkeit dar, Energie saisonal zu speichern – und das überall auf der Welt!
Speisen also in naher Zukunft immer mehr Erneuerbare Energien in unsere Netze ein, so steigt auch der Bedarf derartiger Anlagen um Netzengpässe zu vermeiden. Daher ist es heute schon wichtig an morgen zu denken und Infrastruktur bereitzustellen bevor der Bedarf eintritt – und genau hier wollen wir ansetzten und mit euch in dieses Thema abtauchen.
Im Mittelpunkt des Projektes steht der Bau unserer eigenen kleinen Elektrolyseanlage! Gemeinsam werden wir uns alle Grundlagen aneignen, die für das Verständnis eines solchen Systems notwendig sind. Da uns das allerdings noch nicht reicht möchten wir uns zusätzlich noch über die aktuelle Lage des Wasserstoffs in Deutschlands Energiesystem Gedanken machen. Wird in der Politik überhaupt etwas unternommen, damit solche Anlagen entwickelt werden und später auf den Markt kommen? Was kann außerdem noch mit dem Wasserstoff gemacht werden?
Neben der Theorie und dem Bau unseres Elektrolysemodells besteht auch die Möglichkeit Exkursionen zu unternehmen und uns Power-To-Gas – Anlagen aus nächster Nähe anzuschauen.
Am Ende des Semesters sind wir dann hoffentlich in der Lage, die Frage zu beantworten, ob Wasserstoff die drei Grundpfeiler der Energiewende, Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit abdeckt.

Bei unserem Projekt sind keine Vorkenntnisse wichtig. Wir werden uns Alles selbst, gegenseitig und hierarchiearm beibringen. Hauptsache ihr habt Interesse und Spaß am Thema und die Motivation euch ein Semester damit zu beschäftigen 🙂

Das Projekt findet wöchentlich ab dem 23.10. am Montag von 14-17Uhr im Raum MAR 4.065 statt.

Erster Termin ist der obligatorische Methodentag! Treffpunkt ist Freitag der 20.10. um 14Uhr im Raum MA 544.

h2[ät]energieseminar.de

Ladino & Laura