SoSe11

PV-Modul aus Zellbruch

Wenn PV-Zellen bei der Herstellung zerbrechen oder fertige Module beschädigt werden, sind sie häufig unbrauchbar und müssen ersetzt werden. Was passiert mit dem Zellbruch? Kann er wiederverwendet werden? Wir wollen versuchen, die Bruchstücke zu verbauen und sie so direkt wiederzuverwerten. Aber wie geht die Industrie damit um?
Um das herauszufinden, wollen wir den gesamten Lifecycle einer Solarzelle betrachten, von den benötigten Ressourcen, über die Produktion bis zur Entsorgung. Welche Bestandteile können recycelt werden? Gibt es Modultypen, die sich besonders gut dafür eignen? Wie aufwendig ist ein Wiederaufbereitungsprozess?
Im praktischen Teil des Projekts liegt der Schwerpunkt darauf, Solarzellen-Bruchstücke so neu zu verbinden und zu verarbeiten, dass sie wieder zur Stromproduktion genutzt werden können. Je nach Bauart kann das auch sehr künstlerisch aussehen. Was mit dem erzeugten Strom betrieben werden und wo unser Modul stehen soll, ist offen und soll in der Gruppe entschieden werden.

Urban Gardening

Bohnen und Beton, Auberginen und Autos, Hafer und Hochhaus. Ist das alles so widersprüchlich wie es sich anhört ? Wie lassen sich Stadt und Land vereinen und Wo kann Was angebaut werden? Wir wollen mit euch die landwirtschaftlichen Potentiale Berlins erkunden, uns bestehende Projekte ansehen und eigene Ideen in die Praxis umsetzen.

CO2-Speicherung / Die klimafreundliche Kohle?

Um das Ziel, die Erderwärmung nicht um mehr als 2° steigen zu lassen, werden neue Wege in der Energiebereitstellung gesucht. Auch das immer wieder neu diskutierte Abschalten von Atomkraftwerken lässt die Rufe nach anderen Strategien lauter werden. Für manche liegt diese Lösung in CCS (Carbon Capture and Storage). CCS bedeutet die Abscheidung und unterirdische Speicherung von CO2. Das bei der Kohleverstromung anfallende CO2 wird hierbei nicht in die Atmosphäre geblasen, sondern soll in ausgedienten Salzstöcken oder porösen Gesteinsschichten gepresst und somit über Jahrhunderte gebunden sein. Soweit die Theorie! Doch wird vielerorts dieses Thema heiß diskutiert. CCS – eine Technologie die noch in den Kinderschuhen steckt. Die Auswirkungen der Speicherung, aufgrund eines möglichen Austretens des CO2, sind weitestgehend unbekannt – eine geologische Zeitbombe mit unbekanntem Zeitzünder? Längere Laufzeiten oder gar der Neubau von Kohlemeilern bremst den Ausbau von erneuerbaren Energien und verlangsamt den Weg in das regenerative Zeitalter – Stolpersteine für die Erneuerbaren?
CCS – doch nur eine Märchen der etablierten Energiewirtschaft um so weitermachen zu können wir bisher? Die aktuelle Planung einer Pilotanlage in Besskow/Brandenburg zeigt, dass eine große Skepsis in der breiten Bevölkerung gegenüber der neuen Technologie besteht und der Widerstand dagegen wächst.
Im Projekt wollen wir uns mit den technischen Aspekten der CO2 Abscheidung und Einlagerung befassen, den aktuellen Stand der Forschung in Bezug auf mögliche Umweltauswirkungen/-risiken betrachten sowie politische und wirtschaftliche Argumente pro / contra CCS beleuchten. Als Beispielprojekt könnten wir uns die aktuelle Planung der Pilotanlage in Beeskow anschauen, einen kleinen Film oder Radiobeitrag gestalten und vieles mehr…

Planet Stroh?!

Klimaschutz hoch drei oder Ökospinnerei? Strohballenhausbau unter der Lupe.
…die Zeiten, in denen der große böse Wolf das Strohhaus einfach wegpusten und wegprusten konnte sind ein für alle mal gezählt!
Das zumindest ist grob vereinfacht die Aussage vieler Fachleute über diese Bauweise. Doch nicht nur die Statik eines Strohballenhauses verdient eine genauere Betrachtung. Wird den Verfechter_innen des halmigen Bauens Glauben geschenkt, sind technische, (klima-)ökologische und gesundheitliche Aspekte herausragend. Sicher soll es also sein, behaglich und belastbar. Stimmt das alles, oder ist das nur ‚grüner Humbug‘? Das sind einige mögliche Fragen des kommenden Semesters rund um diesen natürlichen Baustoff.
Die praktische Frage: ‚Und wie soll das überhaupt funktionieren?‘, wird auch ganz praktisch beantwortet werden: auf dem Kinderbauernhof in der ufaFabrik (Tempelhof) soll ein kleines Strohballenhaus in Modulbauweise entstehen – sozusagen mit den größten Ziegeln der Welt.
Aber kein Haus ohne Dach: ob es ein Gründach wird oder bei Dachpappe bleibt, werden wir dann gemeinsam entscheiden.
In Kooperation mit ‚der ufa‘ wird vom Fundament bis zum grünen Toping geplant, gezimmert und gepresst werden. Dort können wir auch etwas Expertise erfragen und von Erfahrungen lernen. Eingebettet in Pläne für größere Projekte sollen unsere Ergebnisse für weitere Arbeiten zur Verfügung gestellt werden, während das Strohballenhäuschen als Referenzmodell zur Anschauung dienen soll.
Habt ihr Bock ein eigenes Haus zu bauen, selbst zu überlegen was dabei alles beachtet werden muss und euch das nötige know-how anzueignen? Schon?! – dann können wir bald zusammen Richtfest feiern!