SoSe10

Biochar/Biokohle

Bio und Kohle – wie passt das denn zusammen?
Kohle ist auch nichts anderes als Biomasse, nur eben etwas ältere. Was auf natürlichem Weg Millionen von Jahren dauert, wollen wir in wenigen Stunden schaffen. Mit Hilfe eines selbstgebauten, simplen Lehmofens wollen wir organische Abfälle in biologischen Dünger verwandeln. Durch die Verkohlung kann nicht nur langfristig CO2 unter die Erde gebracht werden, sondern noch wichtiger: es können natürliche Kreisläufe geschlossen werden. Der in Pflanzen gebundene Kohlenstoff wird durch die Biokohleherstellung eben nicht in die Atmosphäre gepustet, sondern kommt in den Boden, wo er langfristig die Anbaubedingungen verbessert. Da nur verkohlt wird, was nicht gegessen wird, ist diese aktuelle Karbonisierungsmethode auch über die Diskussion der Nahrungsmittelkonkurrenz erhaben. Das ist vor allem in Ländern wichtig, die mit abhängigkeitsförderndem Hightech nicht nachhaltig ihre Situation verbessern können. Wenn du Lust hast mit Blick auf Tansania eine aktuell diskutiertes Verfahren praktisch kennen zu lernen, einen Ofen zu konstruieren und zu bauen und du dich vor verkohlen nicht scheust, ist das eventuell bald dein Projekt.

Urbane Energie – Erneuerbare Energien in Berlin

Wie sind erneuerbare Energien auch in Städten sinnvoll einsetzbar und welchen Beitrag können sie zur Deckung des Energieverbrauchs leisten?
Bisher waren Städte zu 100% auf Energieimporte angewiesen. Erst mit der Nutzung erneuerbarer Energiequellen gibt es die Möglichkeit nutzbare Energie direkt in der Stadt zu gewinnen. Im Zuge des Projektes sollen einerseits die Potenziale, die z.B. in Berlin als Großstadt existieren, untersucht und eingeschätzt werden und anderseits reale Messdaten eines Windrades und einer PV-Anlage analysiert werden. Auf diese Weise können theoretischen Überlegungen durch reale Daten gestützt werden.
Mit der Kombination von theoretischen und praktischen Inhalten wollen wir besonders auch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erreichen. Das Projekt ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet.
Im Verlauf des Projektes sollen verschiedene Arten der innerstädtischen Energieversorgung betrachtet werden: Welche Potenziale und Möglichkeiten bestehen in Berlin, erneuerbare Energien in die Versorgung zu integrieren? Welche Förderaktivitäten existieren hier bereits und was für Hemmnisse könnten bei der Umsetzung auftreten?
Bisher nutzt man in Städten hauptsächlich Solarenergie als alternative Energiequelle, wodurch eine sehr einseitige Produktion in Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung entsteht. Der Einsatz von Windenergieanlagen könnte die Versorgung gleichmäßiger gestalten, indem er die Produktionslücken ausfüllt.. Allerdings gibt es noch wenig Forschung und Erfahrung darin, ob sich kleine Windräder in der Berliner Blockbebauung oder in Plattenbausiedlungen überhaupt sinnvoll einsetzen lassen. An Hand der Messdaten unserer Versuchsstation können wir einige dieser Überlegungen am realen Objekt untersuchen und einen Beitrag zur Debatte der Nutzung erneuerbarer Energien in der Stadt leisten.
In welcher Form wir unsere Ergebnisse aufbereiten werden wir uns gemeinsam überlegen. Da das Thema bisher recht breit angelegt ist, werden wir uns auch auf einen Fokus einigen müssen. Hierfür ist es jedoch wichtig, die Zusammensetzung und das Intersse der Teilnehmenden abzuwarten.

Solarthermie

Wir wollen mit euch im kommenden Semester eine Solardusche bauen.
Eine Warmwasseranlage, die ihre Energie aus der Sonne bezieht kann aus den unterschiedlichsten Materialien gebaut werden und Warmwasser für verschiedene Verwendungen bereitstellen. Material und genaues Aussehen der Solardusche könnt ihr selbst wählen und so zum Beispiel alte Heizkörper, Gartenschläuche, Kupferrohre oder was wir sonst so finden verwenden. Der Ort an dem die Dusche später stehen soll, steht noch nicht fest. Im Moment kontaktieren wir verschiedene soziale Projekte in Osteuropa und wollen dort, während einer Exkursion in den Semesterferien die Dusche aufbauen.
Vorbereitend können wir uns zum Einen mit dem Bauplan beschäftigen und über die Materialien einigen, aber auch ein Konzept erarbeiten, wie man solche Projekte aufziehen und Wissen vermitteln kann, ohne als neoimperialistischer Besserwisser der TU-Berlin dazustehen.

Umweltkonzept bei Waslala

Umweltkonzepte von den Großen für die Großen? Das wird doch nichts, wenn jedeR überall mit im Boot sitzt.
Wir wollen dieses Semester ein Umweltkonzept für die Kleinen erstellen. Sie sind nämlich diejenigen die das Ruder in der Hand haben werden und morgen einen neuen Kurs einschlagen werden.
Wie lassen sich unsere Zielvorstellungen an Kinder und Jugendliche weitergeben? Was verstehen die Kleinen unter der Zukunft und wie kann man ihnen die Wichtigkeit des aktiven Handelns vermitteln?
Dabei soll auf theoretischer Ebene die Thematik „Energie und Umwelt“ Jugendlichen und Kinder näher gebracht werden. Auf praktischer Ebene soll ein Windrad, das für Stromversorgung kleiner Verbraucher auf dem Abenteuerspielplatz Waslala sorgen soll, aufgestellt und in Betrieb genommen werden.

Städte und globaler Klimawandel

Schon heute sind Städte für 60-80% der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Darüber hinaus sind Städte besonders anfällig für Veränderungen durch den Klimawandel. Zudem ist es aufgrund von Platzmangel eine besondere Herausforderung, erneuerbare Energien in Städten auszubauen.
Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe von guten Gründen, Städte als Schlüssel für eine künftige low-carbon Gesellschaft zu betrachten. Schon heute haben viele Städte ambitionierte lokale Klimaschutzprogramme entwickelt, die weit über die nationalen Ziele ihrer Regierungen hinausgehen. Ein Beispiel dafür ist Berlin, die Stadt hat zwischen 1990 und 2005 ihre CO2-Emissionen um 25% gesenkt und sich jetzt zu einer Halbierung der pro-Kopf Emissionen bis 2030 verpflichtet. Städte können klimapolitische Vorreiter und Labore sein, außerdem sind sie Zentren für technologische Innovationen und haben große Potenziale, durch ökologische Stadtplanung ihre CO2-Emissionen zu reduzieren.
In unserem Projekt werden wir die verschiedenen Rollen von Städten im globalen Klimaschutz analysieren und diskutieren. Das Projekt ist für Studierende aller Fachrichtungen geeignet.