SoSe07

Watergy:
Energie- und Wasserkreisläufe in Gebäuden

Das watergy-Haus in Dahlem ist ein Niedrigenergiehaus, mit Pflanzenkläranlage, Gewächshaus, sowie Nutzung von Regenwasser und Solarenergie, bei welchem sowohl der Energie- wie auch der Wasserkreislauf optimiert wurde. Die Technik des Hauses kann durch eine permanente Online-Verbindung ins www von außerhalb gesteuert werden. Zum Beispiel gibt es einen Wasser-Kreislauf vom Wintergarten über die Solaranlage zur Raumbeheizung und über die Brauchwassernutzung zurück zum Wintergarten. In Rahmen eines Energieseminars eröffnen sich im Umgang mit diesem Haus viele interessante mögliche Beschäftigungsfelder. Wir könnten uns zum Beispiel mit dem Steuersystem beschäftigen und dieses auch optimieren. Desweiteren könnten wir die bisherigen Messdaten auswerten und untersuchen, ob die Auslegung vor dem Bau des Hauses sinnvoll war. Auch könnten wir uns mit den Pflanzen im Wintergarten beschäftigen: kann trotz der Wasserfilterfunktion Essen angebaut werden? Welche Pflanzen eignen sich überhaupt? Letzter Vorschlag: eine Auseinandersetzung mit den sozialen und ökologischen Aspekten solcher Häuser. Denn das beschriebene Objekt ist ein Prototyp, wird es sinnvoll sein, damit in Serienfertigung zu gehen? Was passiert, wenn viele Leute solche Häuser bauen wollen? Das sind wie gesagt alles nur Vorschläge. Wir wollen euch das Haus in den ersten Sitzungen vorstellen, um uns dann gemeinsam hinzusetzen und zu überlegen, was wir als Gruppe konkret machen wollen.

Dezentrale Energieversorgung

Wir wollen in diesem Projekt untersuchen, wie eine zukünftige Energieversorgung aussehen kann, die zu 100 % auf erneuerbaren Energien basiert. Dabei fokussieren wir uns auf eine regionale und dezentrale Energieversorgung in kleinen Regelverbünden mit integriertem Lastmanagement. Durch eine dezentrale Energieversorgung werden regionale Energieerzeuger gestärkt und zugleich kann das Machtmonopol der großen Energiekonzerne aufgebrochen werden.
Wir werden uns deshalb der Frage stellen, wie es möglich ist mit einer vollständig dezentralen Energieversorgung die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Das Konzept der virtuellen Kraftwerke wird dabei eine große Rolle spielen und wir wollen herausfinden, welche technologischen und sozialen Herausforderungen sich etwa für den Umbau der Netzinfrastruktur ergeben.
Ziel des Projektes ist es, unsere Ergebnisse in die öffentliche Diskussion zu tragen. Dazu eignen sich zum Beispiel das Verfassen eines Zeitungsartikels, Anschreiben an Bundestagsabgeordnete und/oder ein Artikel auf der Homepage einer Nichtregierungsorganisation.

Solares Kühlen

Die Tatsache, dass man mit Sonnenenergie kuehlen kann, ist den meisten nicht bekannt. Insbesondere ist hiermit nicht nur gemeint, einen Kuehlschrank mit Strom aus Photovoltaik-Anlagen zu betreiben. In diesem praktischen Projekt werden wir uns zunaechst mit verschiedenen technischen Moeglichkeiten, Kaelte mit Hilfe von Sonnenenergie zu gewinnen, auseinandersetzen. Mit diesen neu erlernten Kenntnissen wollen wir gemeinsam einen solaren Kuehlschrank bauen oder einen vorhandenen Kuehlschrank auf solaren Betrieb umbauen. Alle die Lust auf dieses Thema, Spass an selbstsaendigem Lernen und gegenseitigem Vermitteln von Neuerlerntem, sowie Freude und Interesse an praktischer und handwerklicher Arbeit inklusive der notwendigen Planung haben, sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Besondere Vorkenntisse sind aber nicht notwendig.

Energielehrpfad

Wenn über Energiesparen gesprochen wird, so werden oft zwei Ebenen miteinander verknüpft. Oft tritt die Ebene der Gesetzgebung und der technischen Machbarkeit in den Vordergrund. Vergessen wird dabei vielfach die Handlungsebene, auf der jede_r Einzelne Verantwortung, aber auch zusätzliche Möglichkeiten hat um erfolgreich Energie einzusparen. Denkbar ist ein Energielehrpfad zu erschaffen, der sich mit dem Thema des Einergiesparens befässt. Unsere Idee ist es, die globalen Energiekosten an der TU zu senken und auf der anderen Seite einen Lernenden/Lehrenden Ansatz damit zu verknüpfen. Eigene Interessen und Anregungen können selbstverständlich in das Projekt mit einfließen. So ist zum Beispiel interessant, wie ein Einsparcontracting an einer öffentlichen Einrichtung realisiert werden könnte. Möglich wäre auch eine sozialwissenschaftliche Begleitstudie über das Umweltverhalten von Akteuren an der TU. Als besonders interessant stellt sich das Projekt heraus, da es mit einer Vielzahl interdisziplinärer Fragestellungen verknüpft ist. So wollen wir Studierende aus den ingenieur- und sozialwissenschaftlichen Fachgebieten ermuntert an dem Projekt teilzunehmen.

Lehrforschungsvorhaben: Technikfolgenabschätzung im Rahmen von PolySMART

Das EU Projekt PolySMART dient der Marktevaluierung bzw. -öffnung für Kraft-Wärme-Kältekopplungsanlagen (KWKK) im kleinen und mittleren Leistungsbereich. Europaweit werden 12 Demonstrationsanlagen von verschiedenen europäischen Partnerorganisationen realisiert und erforscht. In Berlin wird eine KWKK Anlage als Demonstrationsanlage im KT Gebäude der TU Berlin aufgebaut. Diese soll den Computerserverraum, den Raum für den Computerpool sowie weitere studentische Lehr- und Arbeitsräume kühlen. Die Wärmeversorgung der Anlage wird über ein Fernwärmenetz erfolgen. Im Zusammenhang mit diesem Forschungsvorhaben sollen im Lehrforschungsprojekt wichtige sozialwissenschaftliche Forschungsperspektiven bzw. -fragestellungen aufgezeigt und eingebracht werden.
Erste Ideen: Nach einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit der Technologie der Kraft-Wärme-Kälte Kopplung und einer groben Konstellationsanalyse zu diesem Themenfeld bietet sich die Beschäftigung mit verschiedenen Instrumentarien und teilweise auch gegensätzlichen Positionen der Technikforschung und Technikfolgenabschätzung (TA) an. Bezüglich der kontroversen Debatte um die TA sollten auch die grundsätzlichen Fragen eines „nachhaltigkeitsorientierten Innovationsmanagement“ einbezogen werden. Neben der theoretischen Aufarbeitung des Themas steht der Kontext der Forschungsanlage im Mittelpunkt der empirischen Betrachtung. Dies ermöglicht die Untersuchung der zukünftigen BetreiberInnen sowie NutzerInnen der Technologie und kann beispielsweise die Befragung zur bisherigen (klimatischen) Zufriedenheit/Unzufriedenheit der Studierenden mit den bisher nicht klimatisierten Räumlichkeiten beinhalten. Darüber hinaus sollen über die Befragungen mögliche Einstellungsmuster/Kenntnisstände der Studierenden zu dieser Technologie herausgefunden werden. Letztlich soll das Ergebnis des Projekts auf Plakaten festgehalten und dargestellt werden sowie in den Lehrräumen bzw. -computerpools präsentiert werden. Englische Sprachkenntnisse sind für die Teilnahme von Vorteil.